Qafila-t-as-Salam
(Friedenskarawane)



   
   

Zweihundert Künstler aus allen Bereichen der Kunst, zur Hälfte Frauen, zur Hälfte Männer, aus allen fünf Kontinenten dieses Planeten zusammenkommend, treffen sich in Tripolis, Libyen, um von dort aus auf Kamelen über Chad und Sudan nach Uganda zu reisen. Während ihrer Reise entwickeln sie in internationalen Gruppen individuelle und kollektive Lyrik/Prosa, Theater/Zirkusstücke, Filme/Videos, Malereien und Skulpturen, wobei sie sich über ihre verschiedenen Kulturen informieren und gegenseitig beinflussen.

Außerdem treffen sie sich in Diskussionsgruppen, um über ihre religiösen/ethischen Wertvorstellungen, über Revolution/gesellschaftliche Veränderung (Stammesdenken/Nationalismus vs Internationalis-mus/Weltbürgertum), über Traditionen und neue Formen und Möglichkeiten des Zusammenlebens, über Menschenrechte, Gesetze und Justiz, über Wissenschaft und Ökologie, über Rationalität und Irrationalität/Magie/Mystik und über das Verhältnis der Geschlechter zu sprechen.

Sie organisieren ihr Zusammenleben in Räten bezüglich Ernährung, Gesundheit und Konflikten; generelle Fragen (falls nötig) in Vollversammlungen. Alle Ergebnisse werden aufgezeichnet und veröffentlicht. Sie werden begleitet von Fachleuten in Sachen Wüste, Medizin und Technik. Die vier involvierten Regierungen bejahen und unterstützen das Projekt; in Bürgerkriegsgebieten verhandeln gewählte Sprecher mit den jeweiligen war-lords unter dem Schutz der Vereinten Nationen.

Finanzen: jedes Mitglied investiert soviel es kann; Honorare internationaler Sender; Sponsoring multinationaler Konzerne.

   
 

   
   

Leben im heutigen "Globalen Dorf", wo man in der Lage ist, innerhalb von Stunden tausende von Kilometern zu überwinden, lässt die Menschen das Verhältnis zu Zeit und Raum verlieren. Die Langsamkeit der Kamele wird es den Teilnehmern der Qafila-t-as-Salam zurückgeben. Die Weite der Wüste, die klare Natur des Urwalds wird ihnen ermöglichen, ihr Metropolenleben hinter sich zu lassen und natürliche Kreativität zu entfalten.

Das Zusammentreffen der Kulturen wird neue Ideen von Kunst und Leben explodieren lassen. Das internationale Interesse an der Qafila-t-as-Salam, die weltweite Verbreitung dieses Ereignisses wird den Blick der metropolitanen Welt auf das Gebiet der härtesten Krisen in dieser Welt lenken, und es wird die Notwendigkeit demonstrieren, die Aufmerksamkeit auf den ärmsten und vergessensten Kontinent dieser Welt zu richten, Afrika.

 
 

   
   

Treffen aller Interessierten in der Qafila-t-as-Salam-2001 website, wo alle ankommenden Ideen gesammelt und diskutiert werden; Bildung eines Komitees aus Mitgliedern verschiedener Länder, das die genaue Route, Zeiten, Fragen von Kunst, Ernährung, Hygiene, Logistik plant; Suche nach Sponsoren.

Christof Wackernagel, Tripolis - 24-1-1999