Der erste Versuch die Qafila-t-as-Salam zu realisieren hatte das Ziel: Trinkwasser für alle. Obwohl sich kulturelle Institutionen wie das Goethe-Institut oder in der deutschen Politik Minister wie Herta Däubler-Gmelin, Wolfgang Clement oder der damalige Bundespräsident Rau vehement für die Kulturkarawane einsetzten, scheiterte der erste Versuch an denjeneigen politischen Kräften, die auf Waffengewalt anstelle des Dialogs setzten. Der damalige Aussenminister Joseph Fischer versagte die Unterstützung der Friedenskarawane aus auf die Situation im Sudan bezogenen Sicherheitsgründen. Die Partei die »Grünen« befürwortete die Entsendung von Militär anstelle des Dialogs. Heute, zehn Jahre später, ist der Sudan auf Druck des Westens geteilt, der arabische Frühling schlug aufgrund religiöser Zwänge in sein Gegenteil um, das friedliche Mali wurde von mit vornehmlich europäischen Waffen ausgerüsteten international operierenden Banden überfallen. Der libysche Diktator wurde mit Hilfe derselben NATO gestürzt, die ihn vorher milliardenschwer militärisch versorgt hatte. Gerade in diesen Krisengebieten leben unzählige Menschen, die kein Trinkwasserzugang haben - aber von uns mit Waffen beliefert werden. Deshalb heisst das Ziel der Qafila-t-as-Salam as Salam heute: Alle Beteiligten sind aufgerufen, das Bewusstsein dieses Zusammenhangs mit allen intellektuellen, künstlerischen und sensitiven Mitteln weltweit bewusst zu machen. Die Finanzierung der Karawane (100 Millionen Euro) wäre für die europäische Industrie durch einen Griff in die Portokasse möglich, peanuts. Wenn es der Rüstungsindustrie tatsächlich darum geht, mit ihren Waffen Frieden zu schaffen, ist sie an erster Stelle aufgerufen, die Karawane zu finanzieren, nachdem die Realität bis jetzt nur das Gegenteil bewiesen hat. Insbesondere Deutschland sollte es sich von niemandem die Ehre nehmen lassen, die weltweit grösste Anstrengung zu ermöglichen, vom Schiessen zum Reden zu kommen. Christof Wackernagel für das Team der Karawane. |
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